Freitag, 30. Januar 2009

Schnauze voll

Wieso tu ich mir das an ? Klaro Samstag Abend und der von mir schon seit gefühlten hundert Jahre gehaßte Thomas G. moderiert “die große deutsche Unterhaltungsshow” oder auch die längste Dauerwerbesendung im öffentlich rechtlichen Fernsehen. Nach kaum einer halben Stunde langweiligen Geplänkels mit – ach ist doch auch egal wem kommt dann mein persönlicher Aufreger: Tom Cruise Jahrgang 1962; Amerikaner befreit mich als Graf Stauffenberg mit Hilfe von dem dauernd plapperndem  Thomas G. (Jahrgang 1950) und dem “ich halt meine Fresse in jede Kamera” Jörg Pilawa (Jahrgang 1965) von meiner Erbschuld ein Nazi zu sein. Nein nicht “alle Deutschen” waren Nazis, es gab auch mutige ... bla bla bla bla bla bla bla… ich muß gleich kotzen

Donnerstag, 29. Januar 2009

Midlife Crisis

November 2008, ein Wintereinbruch trotzdem mit der Tochter nach München ins Zenith gefahren “Bullet for my Valentine” kommt. Vor der Halle ist's Schweine kalt. Während ich mir überlege, wie es ist, wie Robert F. Scott auf dem Rückweg vom Südpol im ewigen Eis zu sterben, stehen um mich rum schwarzhaarige, ziegenbärtige Zeckenzüchter im Muscle-Shirt und kurzen Hosen. Die im Auto vergessene Packung Ohropax bleibt dort, nachdem mir durch den Kopf schießt, wie viele Leute in Alaska sterben, nur weil sie ohne entsprechende Ausrüstung zum Pissen kurz aus dem Haus gegangen sind; das Gedränge gibt wenigstens warm. Zirka 100 gerauchte Zigaretten später entgehe ich mit der Hallenöffnung dem ewigen „haben Sie mal Feuer“ gefrage von Kindern, die bestimmt noch vor einem halben Jahr in der Kita „kannst Du mir mal die Schuhe binden“ gefragt haben. Bei meinem Anblick entfährt dem Ticketkontrolleur ein: „Daß die zum Sterben jetzt schon hierher kommen“. Es ist einfach scheiße, wenn man mit seiner Anwesenheit den Altersschnitt einer Veranstaltung um 15 Jahre hebt.
Da stehst du als 45 jähriger in der 5. Reihe, hörst dich durch 3 (in Worten D R E I) Vorgruppen, überlegst dir schon jetzt, in wie vielen Tagen das Klingeln in den Ohren wieder nach läßt, welche Frequenzbereiche und Amplituden Du in Zukunft nicht mehr hören wirst. Du bist umgeben von kiffenden, pogenden langhaarigen, schwarz gekleideten und mit ersten Tatoos versehenen Bombenlegern und Soziopathen, von denen du fast 90 Prozent gezeugt und 99 Prozent 5 Minuten nach der Geburt wieder erschlagen haben könntest. Du wünscht Dich an einen gemütlichen und behaglichen Ort wie Kundus oder Guantanamo. Du erklärst dem Kindchen neben dir, daß das von den jeweiligen Menschen am Mikrofon zum hunderttausendsten mal geschriehene Wort „Fuck“ nicht ein Füllwort ähnlich dem bei uns verwendeten „äh“ ist und sparst Dir dann aber die Bedeutung praktisch zu demonstrieren; auch in Bayern gibt es Gesetze und Staatsanwälte. Daß Dir Deine Tochter nicht erklären kann was sie da mit abgespreizten Kleinem und Zeigefinger bei sonst geballter Faust wie die anderen Tausend sybolisiert wundert Dich dann natürlich auch nicht mehr.
21.00 Uhr, pünktlich wie die Maurer ist die Hauptgruppe auf der Bühne, Du stellst fest, daß dir schon zum tausendsten mal das Wort “Geil” entfährt, es macht sich eine gewisse Dankbarkeit Dir selbst gegenüber breit. Gute Entscheidung als Alter Sack da hin zu gehen, nein Du bist nicht zu alt für diese Scheiße, Deine Alterskollegen wissen gar nicht was ihnen entgeht

Donnerstag, 1. Januar 2009

Konzerte

Früher war ich auf dem einen oder anderen Konzert. Das letzte Konzert im letzten Jahrtausend müsste Dire Straits im Oktober oder November 1993 gewesen sein. Dann war erst mal Schluss. Im zarten Alter von 13 ist meine Terrortochter dann auf die Idee gekommen, daß sie zur Bravo Supershow in Stuttgart muß.

Cheatpatrol

Warum Cheatpatrol ? Warum schon wieder Englisch ? Warum nicht den richtigen Namen verwenden ? Machtphantasien ? Was soll das bedeuten ? Fragen über Fragen.
Jeder Berufene und natürlich auch jeder nicht Berufene sagt: “geben Sie im Internet nicht zu viel von Ihnen preis. Verwenden Sie nach Möglichkeit keine realen Namen.”
Um die Jahrtausendwende war ich begeisterter Online Flieger und Kämpfer im WK2 Kriegsspiel IL2 Sturmovik. Dieses Spiel konnte man hervorragend online spielen. War die Verbindung zum nächsten Spieleserver nicht so toll erschien auf dem Bildschirm eine “Es wird gecheated” Meldung (tolles Denglish: to cheat = bescheissen).  Ich dachte, daß diese Meldung bestimmt von der “Beschiss Patrouile” kommen mußte; ein Job für mich !
Erstaunlicherweise hielten mich viele meiner mitspielenden Flieger tatsächlich für “Cheatpatrol”. Mit dem Ergebniss, daß bei jedem Spiel an dem ich teilnahm danach die Meldungen einliefen: “Schau dir mal den oder den an, der bescheisst doch”.  Interessant ist dabei noch, daß es sich nicht nur um meine deutschen Kollegen gehandelt hatte, nein die ganze Welt hat sich da immer wieder bei mir beschwert. Ich fand es lustig.
Als ich dann Mitglied einer Onlinestaffel wurde wurde aus Cheatpatrol nur noch Cheat, ein Name den ich  nach wie vor noch so toll finde, daß ich heute noch als Cheatpatrol unterwegs bin