Sonntag, 20. Dezember 2015

wahr

in den sozialen Medien gefunden:

aus Kindern die nicht geliebt werden,

werden Erwachsene die nicht lieben

Sonntag, 19. April 2015

geschafft

und ganz hinten denke ich mir, sie haben es geschafft, ihre persönliche Qual hat aufgehört, Enke, Lubitz, die anderen und der Schwiegervater

Samstag, 7. März 2015

heute vor zwei Jahren

...war das Wetter auch so. Es war Donnerstag, heute vor genau zwei Jahren. Spätschicht hatte ich. Im Büro der Kollegin etwas erklärt. Das Telefongespräch angenommen ohne aufs Display zu schauen.

“ER IST TOT”

noch lauter, schriller, schneller werden “ER IST TOT”

nochchmal lauter nochmal schriller “HAT SICH AUFGEHÄNGT”

“wer ?” - leicht im Zweifel ob die Gattin mal wieder einen Alkoholrückfall hat, nochmals leise

“wer ?” einfach um Sie ein wenig runter zu zwingen

“ER, ER - - - ER IST TOT - HAT SICH AUFGEHÄNGT IN SEINEM GARTEN”

“dein vater, tot - - - selbstmord ?” - die Kollegen bekommen es mit, natürlich zieht es mir den Boden unter den Füßen weg.

Nachdem die Schwiegermutter vergeblich zum Mittagessen auf den Schwiegervater gewartet hatte. Ist nicht zurückgekommen aus seinem Garten. Ob meine Frau vielleicht nach ihm sehen könne...? Da ich aber das Auto zur Arbeit mitgenommen haben stellt sich das als schwierig dar. Die Schwiegermutter hatte dann die Schwägerin gebeten. Die hat ihn dann gefunden.

Alarm in der ganzen Familie. Klar Alarm in der ganzen Familie.

symtomatisch

Für das schwierige Verhältnis vielleicht auch die Tatsache, dass im Kalender, in dem jedes Ereignis penibel notiert wird, heute am Todestag ihres Vaters nur steht: “2. Todestag Opa Schorsch”

Nicht nur sein Name, nicht Papa, nicht Vater. Papa und Vater der er ihr so nie war, da Sie doch nicht einmal adoptiert war, da es nur ihr Stiefvater war, der Sie vielleicht genauso wenig angenommen hat bis zu seinem Selbstmord, wie Sie ihn.

Opa Schorsch, war er für ihre Tochter. Für Sie war es ein Leben lang Kampf um seine Anerkennung, den Sie nie gewann.

Freitag, 6. März 2015

Schock

Er wird es wohl nicht überleben, liegt auf der Intensiv (noch), sagt sein Chef. Praktisch ungebremst mit 85 km/h, aber das ist ja erlaubt, ist er auf das Stauende aufgefahren, mit seinem LKW. Noch 3 Autos hat er aufeinander geschoben. 2 Stunden haben Sie ihn rausgeschnitten aus dem Führerhaus.  Die Hütte, sei komplett zerstört gewesen. Keinen gesunden Knochen mehr, die Angehörigen sollen sofort ins Krankenhaus kommen. 2 Stunden nachdem er seine Nachttour begonnen hat. Frontal. So gleichmäßig wie die Hütte zerstört ist, kann man keine Ausweichbewegung feststellen.

War er kurz unaufmerksam. Wollte er vielleicht im Rückspiegel sehen, ob er überholen kann, war es was medizinisches, vielleicht war er ja gar nicht bei Sinnen, eine Ohnmacht, eine Herzattacke. Gerade, ungebremst.

Die Kollegen sagen, ein Abstandswarner, ein Notbremssystem an seinem 1/2 Jahr alten LKW hätte 1500€ gekostet. Vielleicht auch mehr, denke ich. Vielleicht 5000€. Bei einem Kaufpreis des LKW weit jenseits der 100.000€, oder wie es ein anderer formuliert, es hätte die Leasingrate um 10€ verteuert - klar Polemik pur.In einer Branche, die sich selbst einem immensen Kostendruck stellt. Ja, die, die die LKWs beschaffen und bezahlen müssen rechnen mit jedem Cent. Können sich schon nicht mehr erinnern, wann es für den Fahrer die letzte Lohnerhöhung gab, wissen nur noch, dass Sie im November eine Lohnerhöhung für das nächste Jahr kategorisch ausschlossen.

Seine Frau ist jetzt bei ihm, ist die 160 km gefahren, hat sich ein Hotelzimmer iin der Nähe des Krankenhaus genommen, man weiß es nicht wie es ausgeht, die Firma zahlt das Hotel - ist doch selbstverständlich. Nach dem Wochenende wissen wir mehr.

Ich hatte noch mit ihm gesprochen, zwei Stunden bevor es passierte. Er lies sich noch das ok. für eine seiner Entscheidungen geben, sonst alles klar. Das sind doch auch bald 16 Jahre, dass ich ihn kenne. Weniger von Angesicht zu Angesicht, er war ja im Norden stationiert. Ich verstand ihn auch so schwer, sein Dialekt, eine nuschelige Sprache, und alles durchs Telefon. Seit einigen Monaten sah man ihn dann kurz im Büro, wenn er seine Papiere holte oder abgab.

Klar sind wir alle geschockt. Klar drücken wir die Daumen.

Mittwoch, 4. Februar 2015

traurig

...ja, am Freitag war sie dann sanft entschlafen. Es ist so, dass der Schwiegervater noch sieben Geschwister und ich somit seine recht große Schwiegerverwandtschaft habe. Die meisten davon sitzen auf der Alb, in dem Ulm, Geislingen, Heidenheim Dreieck.

Ich wollt nicht zur Beerdigung, so oft habe und hatte ich doch mit ihr gar nicht gesprochen, ein paar mal, auf Hochzeiten, auf Konfirmationen, bei den Beerdigungen habe ich sie gesehen. Ich sags ehrlich, einen Urlaubstag opfern...letztendlich war es aber so, dass ich doch im April einen neue Arbeit anfange und es ist doch egal...

Die Schwiegermutter mussten wir nicht mitnehmen, die ist mit dem Schwager gefahren. Wir wollten auch nicht am offenen Sarg Abschied nehmen, ich behalte mir die Leute gerne in Erinnerung, wie sie gelebt hatten, nicht diese bleiche eingefallene Hülle mit leicht geöffnetem Mund. Wenn ich dann dereinst beerdigt werden muss, will ich nicht aufgebahrt werden. Ich möchte dass mich die Leute so in Erinnerung behalten wie ich war. Alle.

Ein toller Tag auf der Alb. Schneebedeckte Flächen, kalt, sonnig, ein Glitzern über dem Schnee. Sie hätte gesagt, “siehsch, so schee isch bei oos”

Eine halbe Stunde vor der Beerdigung bekommen wir schon fast keinen Platz mehr in der kleinen Dorfkirche. Wir gehen auf die Empore. Nicht Alle finden einen Platz. Eine halbe Stunde keine Gespräche, das knarren der Dielen, das Rascheln der Mäntel, ein zwei Schluchzer. Und Husten und Hüsteln, zusammenrücken auf den Kirchenbänken. Schon oben auf der Empore sind mehr als 150 Menschen. Unten im Kirchenraum noch weniger Bewegung. Ihr ex ex Schwiegersohn setzt sich neben mir auf den Boden. Alleine.

Gattins früh verwittweter Onkel wird von seinen Kindern in die Bank gesetzt. Schlecht sieht er aus. Der Tod seiner damals 54 jährigen Frau hat ihn völlig aus der Bahn geworfen. Auch traurig.

Seit zwanzig Minuten sitzt die Organistin auf ihrer Orgelbank. Die Augen halb geschlossen. Die Menschen schauen verstohlen auf die Uhr. Tief und traurig klingt das Instrument, als sie dann 2 Minuten verspätet beginnt. Ich rechne hoch, 13:30 und ne dreiviertel Stunde bis Stunde Trauergottesdienst, dann alle rüber zum Friedhof ich sehe mich erst um 17:00 Uhr Richtung Heimat.

Der Pfarrer beginnt. Die Gemeinde singt ein mir unbekanntes Lied. Mir sind viele Kirchenlieder unbekannt. Der Gemeinde nicht, sie kommt alleine durch die 4 Strophen, der Pfarrer muss mit seiner Stimme nicht führen. Das gibt es bei uns nicht.Psalm 90 im Wechsel mit der Gemeinde gesprochen, klar nicht auswendig aber doch flüssig.

Bin hin- und hergerissen, diese Überzeugung, diesen Glauben an Gott beim Pfarrer zu erkennen, meine eigene Zweifel zu haben. Oder ist es doch einfach nur ein schönes Ritual, das Ganze ?

1943 als jüngste von 3 Töchtern geboren - der Vater hat Sie nur einmal gesehen, er wird seit 1944 vermisst. Schon hier bekomme ich einen Klos im Hals.

Siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst. 1. Buch Mose 28,15 - ihr Konfirmationsspruch. Mit 14, die Konfirmation und Schulabschluss, Sie wurde als Hausmädchen nach Balingen geschickt. Dort wurde Sie mit 16 Jahren Mutter. Zurück in den Heimatort. Muss sich durchschlagen. Lernt zuhause Steno und Maschinenschreiben. Findet Arbeit im Rathaus. Bekommt eine Tochter und heiratet den Schwiegeronkel.

Das unbeschwerte Leben vorbei mit 14 - wobei ich nicht weiß, ob das Leben bis dahin nur unbeschwert war.

Sie ist immer aktiv, tritt bestimmt auch ihrem Mann das eine oder andere Mal in den Hintern, versorgt später die Enkel, die Gemeinde und auch die Kirchengem

Samstag, 31. Januar 2015

Heim geholt

Er hat sie zum sterben Heim geholt, hat er beim Telefonat mit der Schwiegermutter gesagt. Ja es sei Lungenkrebs. Selbstverständlich können wir sie nochmal besuchen.

Dass es um sie so schlecht steht sollen wir nicht sagen, sagte er. Sie wisse es nicht. Wir fahren mit der Schwiegermutter die 80 Kilometer unter der Woche. Er ist Schwiegervaters Bruder, ein lauter stämmiger Mann, er hatte sie als ledige Mutter kennengelernt, den Sohn adoptiert. Sie hatte ihm Halt gegeben, ihn auf den rechten Weg gebracht, hin und wieder in den Hintern getreten.

Als er das Zimmer verlässt bittet Sie uns ihm nicht zu sagen, dass sie sterben wird. Wir verabschieden uns mit einem “gute Besserung, erhol dich gut”

Heute Nacht ist sie nicht mehr aufgewacht.

Donnerstag, 22. Januar 2015

ob’s gut geht ?

Nach 28 Jahren und 9 Monaten werde ich meine bisherige Firma verlassen und bei einem anderen Arbeitgeber anfangen. Dass mir das genug Bauchweh bereitet, kann man sich vorstellen. Über die Beweggründe und Gedanken werde ich vielleicht nochmal an anderer Stelle bloggen.

Durch die Kündigung ergibt sich auch, dass ich a) jetzt im Frühjahr noch 9 Tage Resturlaub verballern muss, dann aber das restliche Jahr wegen Probezeit und so keinen Urlaub haben werde. Ich will diese 9 Tage nutzen, die Wohnung zu renovieren.

Wir haben nur ein Auto, wenn ich demnächst in einem anderen Ort arbeiten werde, werden wir 2 Autos brauchen.

Und dann stellt sich jetzt langsam die Frage, ob das gut geht ? - Eine Frage die ich mir selbstverständlich auch stelle, die mich umtreibt, wo ich aber hoffe, dass es von meiner Seite aus klappt aber...

...die Gattin. Veränderungen sind für meine Gattin mit ihrem instabilen Seelenleben das reinste Gift. Tapfer nimmt sie sich im direkten Gespräch mit mir zusammen und versucht nichts von ihren Ängsten und Sorgen ob dieser drei großen Umwälzungen in ihrem und meinem Leben anmerken zu lassen - alleine sie schafft es nicht.

In einer Phase, in der auch ich ein wenig Zuspruch gut gebrauchen könnte muss ich mir wieder große Sorgen machen, dass die Frau nicht wieder durchdreht, in eine Sucht, in die Psychiatrie oder aus dem Leben flüchtet.

Ich sorge mich, werde aber, wenn ich es jetzt, mit meinen 51 Jahren nicht angreife, nie wieder machen - will nicht jetzt schon resignieren

Freitag, 9. Januar 2015

und noch einer

“heute vor 51 Jahren wusste ich nicht wohin mit Dir”, die Schwiegermutter zu ihrer Tochter, meiner Frau. Wir auf dem Weg zum Geburtstagsessen für meine Frau. Fast schon zufrieden, war die Gattin, hatten ihr doch ein paar Leute zum Geburtstag gratuliert, sich gemeldet, ihr Anerkennung und Zuspruch gegeben, die Tochter und der Freund saßen mit im Auto, und die Alte blubbert da so debil vor sich hin.

“ich hab mich dann fürs Werra Heim entschieden, da bist Du dann gleich hin gekommen” - mal wieder, an einem Tag an dem die Gattin fast schon einen entspannten Gesichts- und Seelenausdruck hatte, wieder in die Fresse gehauen und deutlich gesagt, Dich hab ich noch nie geliebt.

Dem designierten Schwiegersohn, der die Geschichte auch schon kennt erklärt Sie es wieder und wieder in den 20 Minuten Autofahrt. “weisch, ich bin ja zuhause raus geflogen als raus kam, dass ich Schwanger war”...raus geflogen aus einem Zuhause, wo der Vater ein hochgestellter Dipl. Ingenieur war, aber was sollen die Leute sagen. “und ich bin ja rausgeflogen wegen Deinem Vater”, ein möchtegern Zuhälter aus dem Stuttgarter Städtle, wie das Rotlichtmillieu dort genannt wurde, der sich zu dem Zeitpunkt aber auch schon aus dem Staub gemacht hatte.  Aber der Opa, der war so ein toller Mann....

“Des war schon gut, dass der Opa mich rausgeschmissen hat, dein Vater des war eh nix...” der Opa hat dann noch dafür gesorgt, dass dein Vater dich nicht adoptiert, dass er nicht mal in deinen Papieren auftaucht. “Das war ein Tagedieb, da hättest Du später noch für den Unterhalt zahlen müssen”, sagt die Schwiegermutter zum Geburtstagskind, die die Story zum erbrechen kennt und doch wieder mit aufsteigenden Tränen kämpfen muss.

 

 

 

--

hiermit versteht man das vorhergehende Posting dann vielleicht noch besser

Sonntag, 30. November 2014

irreversibel

Es sei seltsam, hatte sie gesagt, immer wenn wir an einer Einrichtung vorbei fahren, die sich um Alte, psychisch Kranke, oder sonstwie hilfsbedürftige Menschen kümmert, bekäme sie ganz heimische Gefühle, wünscht sich dort zu sein. Keine Sorgen des Alltags, sich einfach loslassen, keinerlei Verantwortung zu haben.

Ihre Mutter, flog damals 1963 aus der elterlichen Wohnung, nachdem heraus kam, dass sie schwanger ist. Der Opa, ein gebildeter Mann, Diplominginieur, die Oma riegeldumm. Vermutlich war Oma schon völlig überfordert mit den beiden Kindern - ich weiß es nicht. Die Mutter landete jedenfalls mit dickem Bauch im Städtle in Stuttgart, nachdem Sie von Zuhause rausgeflogen war. Noch im Kreissaal hat es zu ihr, vermutlich der Zeit angepasst, geheissen: "stell dich nicht so an, als es (das Baby) reingekommen ist, hast du doch sicher auch nicht so ein Theater gemacht"

S. wurde vom Wochenbett weg in ein Kinderheim gegeben. Später zweimal in Pflegefamilien. Sie sei als Baby in den Einrichtungen sehr beliebt gewesen, sie hätte so ein schönes lächeln gehabt. Wenn sie lächelt wird sie versorgt, wenn sie lächelt erhält sie Aufmerksamkeit. Vermutlich hat sie noch nie grundlos gelächelt.

Zwei Jahre später hat ihre Mutter einen Mann, einen Mann der Vater ihres Halbbruders und Ehemann der Mutter wird. Ein weiteres Jahr später darf sie "nachhause". In ein Zuhause, mit einem Bruder der ein "Schreikind" ist, der die volle Aufmerksamkeit seiner Mutter fordert, der keine Nacht durchschläft, der jede Nacht spukt - da hilft ihr nicht mal ihr Lächeln. Der Stiefvater arbeitet 24 Stunden bei der Feuerwehr, in seiner Freischicht arbeitet er auf dem Bau, schließlich will sich die Familie etwas leisten. Die Mutter ist somit immer noch auf sich alleine gestellt.







Irreversibel, unumkehrbar. Jedesmal wenn ich irgend einen Politiker oder Kirchenmann gegen Abtreibung reden höre und jedes Mal wenn ich von so jemanden höre, die Frauen sollen sich für das Kind entscheiden es gäbe die Möglichkeit der Adoption, es gäbe staatliche Unterstützung, fällt mir meine Gattin ein, die noch immer unter diesen ersten drei Jahren ihres Lebens leidet und nach wie vor ihre Schwierigkeiten, ihre Sehnsüchte und Süchte hat.






Samstag, 22. März 2014

Ausnahmesituation

vielleicht schon immer. Die Gattin hat vermutlich schon seit frühester Kindheit psychische Probleme. Die 28 Jahre, die ich sie kenne hat sie immer, mal mehr mal weniger ausgeprägte Suchtphasen. Hin und wieder eskaliert die Situation, sie unternimmt einen Selbstmordversuch  und braucht dringendst Hilfe.

Gestern wieder, nach einem Streit läuft sie davon. Kein Durchkommen zu ihr. Das Handy schaltet sie ab.

Für mich das 6. oder 7. mal das ich so etwas mitbekomme, ich sitze zuhause und warte. Zu ihrer Mutter ist sie nicht, wie geht die Situation diesmal aus ? Zieht sie es durch, sagen die Polizisten dieses mal, dass sie es geschafft hat, sich umzubringen oder ist es wie die letzten paar Male, dass ich irgendwohin kommen soll weil sie sich die Pulsadern aufgeschlitzt, sich erstechen wollte oder am Bahndamm aufgegriffen wurde ?

Jetzt meldet sie sich. Um 5:20 sie ist auf der G1  in der Psychiatrie in Winnenden. Hat sich dort selbst eingewiesen, nachdem sie in der 40 km entfernten Psychoklinik nicht angenommen wurde.

...traurig, über solche Nachrichten froh zu sein.

Mittwoch, 29. Januar 2014

so far so good

…um sich dann versonnen zurückzulehnen, der Kollege am Schreibtisch schräg gegenüber, um dann ganz versonnen aber plakativ, plötzlich den linken Hemdärmel bis zu den Oberarmen hoch zu schieben.
…versuche es zu übersehen, blicke starr auf meinen Monitor, er lässt den Ärmel oben, prahlt still mit zwei tiefen Kratzwunden an der entblößten Stelle. Irgendwann muss ich wieder auf sehen. Es muss aus ihm raus, auch wenn ich nicht frage.
…den gefallen ihn zu fragen, was er da hat tue ich ihm nicht, gleich platzt er, dreht nochmal den Oberkörper ein wenig. Lieber beiß‘ ich mir die Zunge ab, weiß aber auch, dass ich der Nummer wenn nicht jetzt, dann später nicht entgehen werde.
…“ich bin ja gestern spät aus dem Büro gekommen, und früh ins Bett gegangen, wie du dir vorstellen kannst“, bricht es aus ihm raus.
…“und heute morgen um halb drei bin ich wach geworden weil meine Lady..“, Flucht, ich will flüchten, weiß ganz genau was jetzt kommen wird, will es einfach nicht hören.
…“…und wenn man schon mal wach war, die Gelegenheit da war“, Bilder aus dem Kopf ich kotz gleich quer über den Tisch, versuchen ihn zu unterbrechen aber das angebliche Erfolgserlebnis beflügelt ihn noch zu einem „…manchmal muss man sich halt zwingen“
…werde mir einen Krisenseelsorger besorgen und hoffen 2019 eine alptraumfreie Nacht schlafen zu können

Sonntag, 10. November 2013

falscher Kanal

heute wird mir vom einen oder anderen ein #9Nov38 in die Timeline gereetweetet @9nov38 twittert die Kristallnacht Ereignisse von 1938 als würden sie aktuell geschehen.

Und ja, mein Vater war 1938 2 Jahre alt, 25 Jahre + 2 Monate später kam ich auf die Welt, ernsthaft ich habe mit dem Ereigniss ausser dass mir meine Eltern anerzogen und beigebracht haben, dass man keinerlei Menschen verfolgt und ausgrenzt, hab ich nichts mit am Hut. Ist so.

Wenn ich auf Twitter bin, lese ich von nicht vorhandenem Sex, Nutella, Einhörnern, Brüsten, Montags Mimimi und Penisen.  Es gibt Kalauer und Witze über und unterhalb der Gürtellinie und ein paar Geschlechterklischees. Das ganze Ding ist auf Spass ausgelegt.

Wir sind nicht in Ägypten, wir machen in Deutschland einfach keine Revolution und die letzte wirkliche Veränderung die wir durch die Straße hatte war die Wiedervereinigung.

Dienstag, 17. September 2013

folgen

ich weiß ja nicht, wie man das bei Twitter richtig macht. Also das folgen. Weiß nur, dass der eine oder andere da seine eigene Wahrheit und Richtung hat. Ich mach es meistens so, irgend jemand favt oder retweetet mich, ich folge ihm erst Mal, denn wer etwas von mir gut findet ist mir primär sympathisch. 

Deshalb folge ich auch so vielen Leuten. Wenn mir dann beim TL lesen etwas gefällt, fave oder retweete ich das selbst, unabhängig von der Followerzahl. Wenn mir einer zu viel Mist twittert, oder mir zu große Pappnasen (Lobo, Steinbach, Bergmann...) in die TL spült, den entfolge ich genauso schnell wieder. Ohne aber ein großes moralisches deutsches: “wenn du nochmal so etwas twitterst entfolge ich dich”

Ach und noch etwas, Foursquare oder Runtastic Meldungen interessieren mich kein Bisschen und enden meist in einer Entfolgung.

Montag, 16. September 2013

Einbahnstraße ?

  • der Nächste der mir eine Reply schickt wird geblockt.
  • Was sind das für Deppen die immer eine Antwort schreiben ?
  • Und immer diese Replies.

Und je mehr Follower umso heftiger dieses rumgememme.

Klar, werden einige sagen, Twitter ist kein Chat. Der eine oder andere verwechselt da vielleicht doch etwas mit dem guten alten CB-Funk. Und natürlich gibt es die Tweetverbesserer, die deinen Tweet noch lustiger machen oder die schlicht und ergreifend zu doof sind deine Intention hinter dem Tweet zu entdecken. Aber dieses: “Hört gefälligst zu, wenn ich zu euch rede “ geht mir persönlich gehörig auf den Sack.

Wer von Replies genervt ist braucht sie doch einfach nicht zu beantworten, dann ist gut.

Samstag, 14. September 2013

woher ?

woher kennt ihr die Annehmlichkeiten einer nicht ausgewuchteten Waschmaschine im Schleudergang - woher wisst ihr, dass die eine ziemlich Ideale Höhe hat ?

Freitag, 26. Juli 2013

Himbeereis

Ein generelles LKW Überholverbot in der Ferienzeit fordert Florian Pronold aus Steinbrücks Wahlkampfteam im Deutschlandradio heute morgen.

So eine Übersprungshandlung, wenn man nichts anderes gebacken kriegt, wenn einem nichts anderes einfällt, kommt man schon auch mal auf so einen Gedanken. Und auch da, natürlich - wenn wir keine anderen Probleme haben ausser mal gemütlich und staufrei in den Urlaub zu fahren... egal.

Schnell, schlampig und noch auf dem Weg zur Arbeit hab ichs getwittert:

und am Abend war der Tweet für mich schon vergessen, er war ja auch eher mindergut. Einer wollt’s dann doch noch humorig kommentieren:

Dienstag, 23. Juli 2013

freuen

die Engländer freuen sich heute wegen der Geburt des royalen Nachwuchs'
wir freuen uns, dass sich Angela nicht vermehrt.

Samstag, 13. Juli 2013

Pfandfrei


Ein Glück, dass diese Fläschchen Pfand befreit sind. So wirft man es noch viel leichter ins Gebüsch. Ein weiterer Vorteil ist, dass man sich peinliche Momente an der Rücknahme erspart.

Sonntag, 7. Juli 2013

Ägypten

habt ihr die letzten Tage die Spritpreise beobachtet ? Ich hab die Dieselpreise immer so im Augenwinkel. Und wo ich am Mittwoch noch für 1,31€ getankt hatte steht der Preis am Freitag plötzlich kurzfristig bei bis zu 1,52€.

Die Krise in Ägypten sei schuld. Die Krise dort, der Putsch hätte die Märkte verunsichert.
Nicht der Ferienbeginn in den Bundesländern Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen.

Das Beste ist aber wieder die (Nicht)Reaktion von Fipsi Rössler. 15 Monate nach seinem Gefasel von einer 'Markttransparenzstelle' hört man von Fipsi nichts mehr wegen der Spritpreise, wegen der Markttransparenzstelle natürlich auch nicht, wegen Prism und Ägypten Putsch übrigens auch nicht.

ich könnt schon wieder kotzen

Sonntag, 30. Juni 2013

Juni Gezwitscher












Freitag, 28. Juni 2013

Marathonsitzung

eine 'Marathonsitzung' haben sie abgehalten, unsere Volksvertreter. Bis nach Mitternacht wurden Gesetze beschlossen, Ideen auf den Weg gebracht und abgestimmt was das Zeug hält. Der Vorletzte Sitzungstag vor der Sommerpause, man will noch was wegschaffen.
Gut, die Chefin - UND NEIN VERDAMMT, D I E WERDE ICH NIE MUTTI BEZEICHNEN - muß sich gerade wieder in Brüssel von den Engländern über den Tisch ziehen lassen, Brittenrabatt gegen dafür verminderter CO2 Ausstoß für Deutsche Automobile, die Chefin lässt ihr trauriges Häuflein alleine schalten und walten.

Voller Bewunderung schreiben die Online-Medien meiner morgentlichen Lektüre. Jedes seine Prioritäten ein wenig auf anderen Gebieten. Meist mit einem Bild der dpa aus dem späten Bundestag.
Da stellt sich bei mir dann aber auch gleich die Frage, ist dieses Bild tatsächlich von gestern Abend ? Wenn ja, wie stand es zu diesem Zeitpunkt mit der Beschlussfähigkeit.
Es lässt mir keine Ruhe, unter www.bundestag.de schaue ich in der Mediathek die Sitzung vom Abend an. Die fast genau gleiche Anzahl an Parlamentariern oder auch Volksvertretern wie beim Meldegesetzskandal, und auch deutlich weniger als bei der:

Aktion, als die Beschlussunfähigkeit der Sitzung festgestellt und die Sitzung durch Frau Pau abgebrochen wurde.

Respekt hätte ich mir gewünscht, Respekt vor dem Volk, vor dem Wähler, auch wenn man sich so einem fast schon unmenschlichen Sitzungsmarathon hingibt. Und wenn man sieht wie sich gegen Ende der Sitzung Thierse als Veranstaltungsleiter durch die verbliebenen Abstimmungen und Programmpunkte nuschelt, die verbliebenen ca. vierzig Getreuen bocklos, äh erschöpft die Arme heben oder halt auch nicht heben, ist es unwürdig.



Bild aus dem Bundestag






Mittwoch, 26. Juni 2013

Shortlist

Ich mußte es googeln, im Gegensatz zur Longlist die eine komplette Auswahl aufweist, ist auf der Shortlist die Endauswahl. Klingt aber Englisch einfach besser

Montag, 17. Juni 2013

Gurkenverordnung

Wochenendthemen gibt es, bei den von mir konsumierten Medien. Schon seit einiger Zeit haben wir keine Tageszeitung mehr aboniert. Ich informiere mich, indem ich morgens DLF höre, dazu bei Spiegel, Süddeutsche und Welt online die Startseite überfliege. Wenn ich nicht arbeite läuft normalerweise immer noch ein Radio, meist ein Radio mit Hauptaugenmerk auf Nachrichten und Kommentaren, Musik ist nebensächlich.

In letzter Zeit habe ich festgestellt, dass die oben erwähnten Medien meist Samstags eine Kuh durchs Dorf jagen. Manchmal schafft es die Kuh noch in den Sonntag rein, oft aber auch nicht.

Die Kuh diesen Wochenendes, war die EU Gurkenverordnung, genauer die Verordnung Nr:1677/88/EWG zur Festsezung von Qualitätsnormen von Gurken, die vor genau 25 Jahren erlassen wurde. Unisono erklärt jedes Medium, dass diese Gurkenverordnung den Krümmungsgrad und weiter Qualitätskriterien einer Gurke festlegt, anschließend wird diese Verordnung als Beispiel dafür genommen wie der Bürger den EU-Regulierungswahn wahr nimmt, um anschließend zu erklären, dass diese Verordnung längst (also vor vier Jahren 2009) zurückgenommen wurde, dass diese Regelungen nicht dem Gehirn der EU-Beamten sondern dem Handel entsprungen sind und dass sowieso alles ganz fein sei.



Mal abgesehen davon, dass die Medien fast wörtlich das Gleiche schreiben, dass die liebe Kommentatorin im DLF, das Gleiche labert, einfach mal auch abgesehen dass siehe oben Wochenende... ist den wieder Stunde der Volontäre, darf der Lehrling an die Tastatur, darf jeder mal einen vorgefertigten Artikel so lange in eigenen Worten umschreiben, dass es wie selbstgemacht aussieht ?

Ja, ich hätte mir einfach auch hier mal wieder eine leicht kritischere Haltung gewünscht. Wer wollte die Gurkenverordnung ? Der Handel ? Ja klar - achso - ja ne is klar. Man wollte die Gurke gut geformt und praktisch gerade, dass man genau 10 Stück von den Dingern in den Karton packen konnte. Der Handel wollte vermutlich Gurken nicht Stückweise einkaufen sondern Kartonweise. Ja verdammt nochmal, was hat den der Handel, der EU vorzuschlagen ? Sollten nicht die Bürger Nutznießer der EU sein, repräsentieren die Abgeordneten nicht die Mehrheit, hier die Konsumenten und Verbraucher ? Wo liegt bitteschön der Nutzen der Gurkenkrümmungsverodnung für Dich und Mich ? Könnten Gurken nicht ein Muckensekele billiger sein, wenn der Bauer nicht ein paar seiner Gurken aussortieren und unterpflügen müsste ? Hat nicht meine Erzfeindin Ilse A. erst letztes Jahr verkündet, dass zu viel aussortiert und weggeworfen wird ?

Und langsam steigere ich mich schon wieder saumäßig in die ganze Sache rein. Wem verdammt nochmal hat die EU zu dienen, wenn sie von ihren BÜRGERN akzeptiert und angenommen werden will ??? Wieso wundern die sich, dass die People kotzen weil nach dem Handel, den Märkten, den Banken sowieso geschaut wird. Die Menschen sind den EU-Bürokraten sowas von egal.

Geschmack

...und den "ich könnte dein Vater sein"-Sagern ein - "Nein meine Mutter hatte Geschack" entgegnen

Donnerstag, 13. Juni 2013

slackliner

veritcal slackliner

Noch so ein Trendsport, slacklining. Seiltanz, balancieren. Also nach Rope Skipping, dem Seilhüpfen.

Für Adrenalinjunkies und Emos sehe ich am Horizont schon den nächsten Hype.

vertical slacklining, aufhängen.

Samstag, 8. Juni 2013

so nicht

„Ich übernehme damit die politische Verantwortung für die interne Informationspolitik des Bundesverteidigungsministeriums gegenüber dem Minister bezüglich der Ereignisse vom …”

so, der damals Verantwortliche Verteidigungsminister bei seinem Rücktritt. Der Verteidigungsminister übernahm dafür die Verantwortung, dass er von seinen Mitarbeitern nicht richtig und vollständig über den Luftangriff am 4. September 2009 in Kunduz informiert wurde. Franz Josef Jung übrigens, der damalige Verteidigungsminister.

Ich bin ja kein Freund der Bundeswehr. Ich hab es nicht so mit schießen, befehlen und marschieren. Auch die Töterei wäre nicht meins, wobei die Bundeswehr da (glücklicherweise !) sehr zurückhaltend ist, eher getötet wird als tötet. Dies aber nur am Rande. Was die Bundeswehr hat, sind teure Spielzeuge und einen nicht unerheblichen Jahresetat; 33 Milliarden im Jahr 2013 beispielsweise.

Eines dieser Spielzeuge sollte eine Aufklärungsdrohne werden, der Euro Hawk. Bestellt wurde das Ding in Amerika und ein Exemplar wurde schon geliefert. Irgendwann stellte sich dann heraus, dass diese Euro Hawk Drohne ohne einen erheblichen finanziellen Mehraufwand für den europäischen Luftraum nicht zulassungsfähig ist oder war.

Jetzt nähern wir uns dem Problem. Unser (noch?) Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat ‘die Reißleine gezogen’, hat verkündet, dass das Drohnenprojekt eingestellt wird, weil die Drohne nicht im Europäischen Luftraum betrieben werden kann und darf.

So weit so gut, eine mutige und richtige Entscheidung. Ein unsinniges, verfahrenes Großprojekt einzustellen bevor sich die Kosten vermehrfachen, Respekt. Endlich macht mal Einer so etwas, fand und finde ich noch immer gut so etwas. Was ich gar nicht gut fand oder finde, ist allerdings, wie Drohnen Tom in dieser Angelegenheit (re)agiert.

Von seinen beiden Staatssekretären sei er in Kenntnis gesetzt worden, dass diese die Einstellung des Projekts angeordnet hatten. Als Chef in Kenntnis gesetzt worden von seinen Mitarbeitern, dass sie jahrelang Scheiße gebaut haben und er darf die Entscheidung verkünden und den Kopf hinhalten.

Und spätestens hier wird es ganz schön peinlich für den Chef, “...ich wurde zu spät eingebunden...”, “...ich wurde nicht informiert...”, “...wurde nicht erwähnt...”. Das Problem ist aber einfach, dass der Minister Chef ist oder sein sollte. Und Chef ist er immerhin schon seit mehr als zwei Jahren, und egal wie groß der Geburtsfehler des Projekts war oder ist, war de Maizière ahnungslos oder uninteressiert.

Völlig unwichtig ist die Chronologie des wann wusste der Minister was, gut im Untersuchungsausschuss vom 13. Mai zu sprechen und am 7. Mai gegenüber dem Donaukurier schon konkrete Andeutungen zu machen spricht für eine offensichtliche Lüge.

Richtig widerlich ist diese “ich war ahnungslos” Verteidigungsstrategie. Wenn Du als Chef nicht weisst, was in deinem Laden vorgeht bist Du eine Fehlbesetzung. Und wenn Du nach zwei Jahren im Amt nicht in der Lage bist dem Laden eine Richtung zu geben, das Blatt zu einem Besseren zu wenden bist Du falsch. Einen mittelschweren Kotzanfall bekomme ich wenn ich so Sätze wie  "Ich wurde unzureichend eingebunden"  - "Es gab zuvor keine Vorlage an den Minister mit einer Beschreibung der Zulassungsprobleme oder überhaupt zum Gesamtproblem"

‘Unwissenheit schützt vor Strafe nicht’ zählt hier nicht, aber man hätte mal selber nachfragen können, lieber Thomas ! Mir persönlich wäre es durchaus recht, Herr de Maizière würde sich ein Vorbild an Franz Josef Jung nehmen und, siehe oben, zurücktreten.

Freitag, 7. Juni 2013

selber Rad ab


…und das ist gar nicht die Frage, um was es denn geht. Parlamentsvizepräsidentin Petra Pau (die Linke) hat gestern eine Bundestagssitzung abgebrochen, weil weniger als die Hälfte der Abgeordneten anwesend und das Parlament somit beschlussunfähig war.
Wenn Ihr vielleicht Eigentümer einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus seid ward ihr vielleicht schon mal bei einer Eigentümerversammlung, dort wird bei Abstimmungen die Beschlussfähigkeit untersucht und festgehalten – immer.
Es waren nicht mal dramatisch zu wenige Parlamentarier anwesend, es hätte schon fast gereicht, wozu der Terz, wenn ich Herrn Beck richtig verstehe. In den Replies auf Becks Tweet, noch zwei drei Abgeordnete, die über den Abbruch auch nicht unbedingt begeistert sind.
Dass das Mittel der Feststellung der Beschlussunfähigkeit, schon auch gezielt eingesetzt wurde hat vielleicht der eine oder andere vor einem Jahr bei der Abstimmung zum Betreuungsgeld festgestellt. Damals äußerte der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck noch, dass die Koalition selbst dafür verantwortlich sei, dass genügend Abgeordnete anwesend sind.
Nicht mal ein Jahr, nach dem für mich persönlich SKANDAL, der Meldegesetzabstimmung vom 28.06.2012 während des Italienspiels. Schon vergessen Herr Beck ? Parlamentarischer Usus war es, mit einer Minimalstbesetzung Gesetze durchzuwinken trotz gravierendster Beschlussunfähigkeit. Die Oppostition hat fleißig mitgemacht, gehen von euch 80 % zum Fußball gucken, machen wir das auch.  Und da hatte  man auch keinen Skrupel, das noch kurz zuvor zu ungunsten der Bürger verschärfte Gesetz passieren zu lassen. Wieso wollten Sie da die Beschlussunfähigkeit nicht feststellen lassen ? Ging vermutlich auch um nix, alle Räder dran vermutlich ?
Die Frage ist doch einfach die, wieso leisten wir uns ein Parlament mit über 620 Abgeordneten, wenn dann eh nach Proporz abgestimmt wird. Würden nicht auch sagen wir mal 100 Parlamentarier reichen oder einfach die Anzahl Minister der Regierung ? Und klar, ein Abgeordneter sitzt nicht die ganze Zeit im Bundestag er muss ja Arbeit… er muss ja Wahlkreis (wobei die Wiederwahl ist doch nicht Hauptaufgabe des Abgeordneten)  muss Ausschuss … aber wozu ?
Vielleicht aber auch die Überheblichkeit, von wegen "’geht um nix’  und ‘Rad ab’, noch 40 Entscheidungen seien angestanden, 40 x nix ??? Oder nur das genervte “ich hätte da noch eine Frage” am Elternabend, der dann doch wieder bis 24:00 Uhr ausartet ? Aber man weiß es doch, und man weiß dass wenn man z.B. engagiert, man sich auchmal zu dem einen oder anderen Termin Zwingen muss.  Dass wenn man Webaffin einen Twitteraccount besitzt, der öffentlich ist sollte man aber vielleicht auch einmal mitdenken, dass durchaus auch Wähler und nicht nur Parteikollegen mitlesen. Auf mich macht der Tweet und sein Strang schwer den Eindruck, dass sich da jemand über seine selbst gewählte Arbeit stört.
Auch nett, der Artikel der Welt Online dazu und die Frage, was Frau Pau denn wohl bewogen haben könnte sich an Regeln und Vorgaben zu halten ? “Was hat sie damit bezweckt” – dieses, wir sind die Regierung, wir sind das Parlament, wir sind die Chefs, wir machen was wir wollen. Bis unserer Korrekturregierung in Karlsruhe aufmuckt vergeht sowieso meist ein halbes Jahrzehnt, so what ?
Dieses, was ist denn los, was regt sich den der Pöbel auf ? Wenn ich mir dann andererseits, die vielen Formumsbeiträge anschaue, ist es aber einfach so, dass sich das Volk ein wenig von seinen Vertretern verarscht fühlt.
Und deshalb lieber Volker Beck, selber Rad ab, wenn man nicht erkennen kann worin unter anderem die Politikverdrossenheit entsteht.

Dienstag, 4. Juni 2013

peinlich

Angefangen hatte es mit einem mäßig witzigen Tweet, wegen des anhaltenden Regens.

 

 

hatte mich doch einer gequotet und retweetet. und gleich mal mein Lästeropfer noch in die Mention mit rein genommen. Sonst wäre der Tweet im Netz untergegangen.

Jetzt ist es natürlich so, dass es bestimmt kein Spass ist im Gefängnis zu sein. Viel weniger ist es ein Spass, wenn man unschuldig, vermeintlich unschuldig oder sogar “nur” in Untersuchungshaft ist.

Ein paar Mentions hin und her, der Wettermann ist sichtlich angepisst, Armin rudert zurück, ich lese amüsiert mit. Quintessenz ausser, dass ich mich sexuell mit mir selbst beschäftigen soll, ist dass der Tweet peinlich ist. Klaro hat er recht, der j k.

 

Peinlich, würde ich gar nicht sagen, unpassend, geschmacklos, unsensibel. Und natürlich macht man sich auf Kosten anderer lustig. Sollte man nicht machen, sowieso sich über andere lustig machen, über Heteros, Bäckerinnen, Schwarze, Schwule, Frauen, Ostfriesen, Playboys, Leggings, Türken, Deutsche, Russen, Twitter, Facebook und über alle, die ich jetzt einfach vergessen habe.

Samstag, 1. Juni 2013

geht gar nicht

Uli Hoeneß Gesänge während des DFB Pokalendspiels zum Beispiel. Gut, ich kann den FC Bayern nicht leiden, und wenn ich die Bayern nicht leiden kann, dann deren feisten Präsident auch nicht. Was aber gar nicht geht, den nach seinem kleinen Steuerhinterziehungsproblem noch so öffentlich hochleben zu lassen. Von Menschen die mir sonst immer erzählen, dass man die Kleinen hängt und die Großen laufen lässt.

Muss schon wieder kotzen.

Freitag, 31. Mai 2013

drei Ausländer aus dem Westen

Fußballspiele zum Beispiel. Fußballspiele anzuschauen, macht mir nur Spaß, wenn ich Partei ergreifen kann. Partei für die eine oder andere Mannschaft, notfalls auch gegen den eine oder anderen Verein. Oft genügt es mir dann auch, beispielsweise dass der 1.FC Bayern verliert. Kann ich mich nicht auf die eine oder andere Seite schlagen interessiert mich so etwas nur mittel.

Oder Kriege zum Beispiel. Der schönste Krieg oder Bürgerkrieg ödet an, wenn man nicht für oder gegen eine Seite sein kann. Wenn man weiß, der Taliban ist böse, der Kommunist ist ganz böser weiß man woran man sich halten kann. So unentschiedene Konflikte lassen mich ja eher kalt.

Gerade in den Nahost-Konflikten bin ich selbst immer etwas unentschieden, bin ich da doch eher für den militärisch unterlegenen Underdog statt dem hochgerüsteten…Aggressor kann man auch nicht sagen, man weiß ja immer nicht wer angefangen hat…statt dem hochgerüsteten Land westlicher Orientierung.

Oder Afrika, tausender armer hungriger Menschen oder deren Kindersoldaten, töten abertausende anderer armer hungriger Menschen. Vergewaltigen, morden, oder schlagen Körperteile ab. Später töten tausende der anderen armen hungrigen Menschen oder deren Kindersoldaten, die abertausende armen hungrigen Menschen, die ihnen das angetan haben. Vergewaltigen, morden, oder schlagen Körperteile ab. Für wen soll man da sein ?

Oder Syrien. Dieser Assad, das ist doch auch kein Lieber, bombardiert und mordet sein eigenes Volk, quält und foltert und unterdrückt. Nur, und dass muss man sich ja auch überlegen, dieses Volk, diese Opposition, dieser Widerstand das sind ja auch – und nun haltet euch fest – da sind ja auch zum Beispiel ganz normale Stadttaliban dabei. So kleine Bin Ladens mit Turban und angsteinflößenden Bärten. Unterstützt vom Iran, Irak was weiss ich woher. Da kann ich dann natürlich weder für die eine oder die andere Seite sein.

Und plötzlich. Da passiert dann das Unfassbare, es schlägt mal wieder die Stunde des Volontärs  und mein Lieblingsleitmedium der spon, der Spiegel online haut mal wieder so ein Ding raus. Die Schlagzeile im Vollzitat:

syrien

 

Was erlaube Strunz !?! Äh, was soll denn das ??? Ja was macht er denn jetzt der Assad und seine Armee ??? “tötet drei Ausländer” ja ist der noch ganz dicht ? Ja spinnt denn der ? Und dann auch noch “Ausländer aus dem Westen” hätt der den keine normalen Ausländer nehmen können ? wieso gleich die guten Ausländer aus dem Westen ? Asiaten hätte er nehmen können, gibt genug davon. Oder die drei Chinesen mit dem Kontrabaß. Aus dem Süden, gibt so viele arme Neger da, hätte doch sicher auch andere finden können, wieso ausgerechnet Ausländer aus dem Westen ? Was soll denn das ?

Im Subtitel wird dann erklärt, dass eine 33 jährige Amerikanerin aus Michigan getötet wurde. Aus Michigan, einem Staat, wo die Aufklärungsquote von Verbrechen höher ist als die Aufklärungsquote von Teenagern, wenn man betrachtet, dass die 33 jährige Mutter einer 18 jährigen Tochter ist war. Mal abgesehen davon, dass es wesentlich cleverer und kürzer ist, wenn man Richtung Osten loslatscht, wenn man nach Amerika will…geschenkt.

unbekanntEin Brite, eine US-Amerikanerin und ein Opfer unbekannter Nationalität. Somit käme auch ein Westinuit, ein Westmaori oder sogar ein Westmarsianer in Betracht. Egal, in der Bibel steht zum Beispiel ja nur, “Du sollst nicht töten”, da steht ja nicht “Du sollst keine Ausländer aus dem Westen töten” – Wobei das gebe ich zu, die Bibel in diesem Konflikt eher nicht so die Grundlage des Handelns ist.

Ja warum denn nicht ? Der Konflikt nähert sich der 100.000 Toten Grenze, da muss man morden und töten, wen und was man erwischen kann, da kann man nicht auf so Kinkerlitzchen wie die Himmelsrichtung des Wohnorts der Opfer acht geben.

Sonntag, 26. Mai 2013

empört

In meine Timeline retweetet:

twitter

Ein abstossendes Bild eines behinderten oder kranken Menschen drangehängt. Im Kommentar des Bildes macht sich jemand darüber lustig. Nicht schön, eher widerwärtig. Und NEIN, ich zeige das Bild nicht, will auch nicht den /das Twitterlein jetzt bashen.

Andererseits. Was war den die Intention des tapferen Twitterleins, das mir so etwas in meine Timeline spült ? Was hat es sich gedacht ? Weiss es nicht, dass es dieses Bild mit verbreitet, dass es pro Retweet einer immer noch größeren Öffentlichkeit zur Verfügung stellt ?

Dann kommt aber auch noch etwas anderes dazu. Der Screenshot stammt ja gar nicht aus der Freundesliste des Twitterleins, sonst hätte man das ja auch mal mit einem deutlichen Kommentar regeln können, beziehungsweise sofort “entfreunden” können. Nein, dieses wie der meiste facebook-Mist findet seinen Weg ja zumeist zuerst über “Witz” – “Fun” – “Schwarzer Humor” – Seiten im Internet seinen Weg ins Social Network 2.0 – ins Twitter Netz fand der Mist dann dank meines tapfren Twitterleins.

Mal kurz die Followerzahlen des Twitterleins bzw. der Retweeter überschlagen: 6796+71+63+4670+154+2467+….   Respekt, jetzt besteht die Chance, dass dieses geschmacklose Bild schon mehr als 13.000 Menschen zugänglich gemacht wird. Und dann ? Was jetzt ? Sehen dass einer, ein Mathew, einer von inzwischen mehr als 7 Milliarden sich darüber amüsiert und die folgende Reaktion vorraussagt “rumheulen” ?

Und dann bin ich plötzlich empört. Es erinnert ganz leicht an Steffan  ‘ich bin MdB und recherchiere in Sachen Kinderporno mal selbst’ Tauss. Dieses sich selbst als höhere moralische Instanz sehen, dieses ich habe das Licht und die Wahrheit.

 

Denkt mal darüber nach.  - würde ein Twitterer jetzt schreiben.

Donnerstag, 23. Mai 2013

Bester

Montag, 20. Mai 2013

nicht

Und dann hab ich immer den Eindruck, dass diejenigen, die dieses nachgestellte NICHT verwenden selbst Probleme damit haben Ironie oder Sarkasmus zu erkennen. Ja, ich hoffe dass es so ist. Alles andere würde bedeuten, sie trauten mir nicht zu Sarkasmus und Ironie zu erkennen. Um so schlimmer.

Mittwoch, 15. Mai 2013

Reply

Antworten. Hier vielleicht aber nur erwidern, ungefragt antworten. Bei Twitter sind sie ein Thema, die Replies. Sehr viele Accounts gefallen sich darin ihre Weisheiten in die Welt zu posaunen, werben um Favs und Retweets, um Follower sowieso, aber wehe es meldet sich mal so ein kleines Licht und gibt noch einen Kommentar zu einem Tweet ab…

Haben die Jünger da einen Messias zu heiligen ? Interessiert deine Meinung nicht wenn ich mit dir diskutiere ?  Ach, es ist gar keine Diskussion, es ist ein hört mir gefälligst zu wenn ich mit euch rede.

Donnerstag, 9. Mai 2013

Blockempfehlung

Ab und zu schlägt so was dann doch ein, eine Blockempfehlung. Irgend jemand aus meiner Timeline findet etwas schlecht oder schlimm, so schlecht und so schlimm, dass die Anderen darauf aufmerksam gemacht werden (müssen ?). Jetzt ist es aber nicht so, dass ich mit meinen bald fünfzig Lebensjahren in der Lage wäre selbst zu erkennen, was gut, was schlecht, was schlimm, was gut ist, nicht in der Lage bin zu erkennen wen ich gerne lese, aus welchen Gründen auch immer.

Sonntag, 5. Mai 2013

Mai gezwitscher

saumäßig

Klar, ich empfinde es als höchste Form der Twitter Anerkennung. So ein Pokal für den Tweet des Tages.

Gestern habe ich so einen äh zwei Pokal(e) zum ersten Mal erhalten. Ich freue mich saumäßig.

gemeint war Dieser da:

anschließend haben ein paar nette Menschen (danke Madame, danke Bine Pink und die anderen) nochmal meinen Tattoo Tweet retweetet und über die 100er Marke gehievt:

 

und ich war schon im Bett da schlug nochmal einer mit dem Tweet des Tages zu:

hierfür:

nee, jetzt mal ohne Scheiß, ich habe mich wirklich saumäßig gefreut und bedanke mich bei allen Faverinnen und Favern, Retweeterinnen und Retweetern, sowie allen Pokalistinnen und Pokalisten. Danke

Freitag, 5. April 2013

man kommt ja zu nichts

Und dann merkt man plötzlich wie man zu gar nichts mehr kommt. Das hoffnungsvolle Blog, das die 140 Zeichen Beschränkung unserer Tweets aufbrechen sollte verwaist immer mehr.

Montag, 1. April 2013

Märzgezwitscher

 

 

Montag, 18. März 2013

Fame

Ruhm. Für mich auf jeden Fall. Am Sonntagmorgen in der Badewanne eine Idee als Tweet recycelt. Dahergerotzt. Einen bestimmenden Artikel vergessen.  Holprig der Tweet.

Ein Großer hat ihn retweetet, kurz darauf ein weiterer Großer. Und plötzlich fliegt die Kuh.  Im Minutentakt schlagen die Favs und Retweets ein. Nach 4 Stunden ein Fünfziger. Am Abend die Hundert geknackt. Ich freue mich.

Ich freue mich vor allem, dass ihr trotz des fehlenden der “…eine PLZ ihr der Media-Markt Tante…” gefavt und retweetet habt, einfach weil ihr die Intention hinter dem Tweet mögt.

 

Donnerstag, 24. Januar 2013

Sonntag, 20. Januar 2013

you made my day

manche Twitterer haben es einfach sowas von drauf.

Lurchi Lette @denkfett

An dem Tag, an dem Du mich das erste Mal nackt siehst, wirst Du denken: "Ich habe einen verdammt guten Wal getroffen!"

Renate Bergmann@RenateBergmann

Ich habe vier Ehemänner überlebt und 27 Jahre "Lindenstraße". Und jetzt moderiert diese dicke Frau in Rosa "Wetten, dass...?" ?

Tom van Orten@TomVanOrten

"Ich brauche dringend eine Brille." - "Zum Lesen oder zum Autofahren?" - "Zum Kacken, Du Arsch."

SpacehorstSpacehorst@WaterkantRoyal

Hornhaut. Das Saarland des Körpers.

Moss E. CobblestoneMoss E. Cobblestone@Graupause

Warum rasieren sich manche Frauen eigentlich so kleine Rechtecke in ihr Schamhaare? Das sieht aus, als hätte Hitler sie geleckt

RotschopfRotschopf @Nutella_FeeManche

Frauen sind einfach für den Bikini geboren. Andere für die Burka.

Whit3Sh3ph3rdWhit3Sh3ph3rd@Whit3sh3ph3rd

Arschlochkinder haben Arschlocheltern. Alle!

 

 

Samstag, 19. Januar 2013

gedroht

“…und übrigens Herr Cheatpatrol, passen Sie auf, dass sie nicht (____irgend eine Beliebigkeit hier rein____), ich möchte sie nicht verlieren…”: der Teamleiter, der Abteilungsleiter, der Chef.

Nett verpackt, als Optimist hört man zuerst die Wertschätzung, bevor man wahrnimmt, dass einem da mit Rausschmiss gedroht wird. 

Das Alter, die Sorge vor Arbeitslosigkeit, vor Veränderungen lässt es einem hinnehmen obwohl man doch am liebsten ein “>FICK DICH<” entgegen schreien wollte.

Sonntag, 13. Januar 2013

trotzdem tot

image description

Rechtsanwalts Wwe – Witwe vermutlich - war sie, die Elisabeth;  Rechtsanwalts Witwe. Bald schon ist sie trotz diesen hohen gesellschaftlichen Status 120 Jahre tot.

Donnerstag, 3. Januar 2013

abfrieren

“wenn Du Dir draußen gerade den Hintern abfrierst versuch doch mal ob das Arschgeweih auch gleich ab geht”

Mittwoch, 2. Januar 2013

war so was von klar

Seit dem 7. Dezember 2012 hatte ich Urlaub. Seit dem 6. Dezember 2012 bin ich immer, einschließlich Silvester !, vor 23.00 Uhr eingeschlafen.

Jetzt am 01 02.01.2013 um 3.24 Uhr bin ich noch hellwach. Muss auch nur arbeiten - nachher