Sonntag, 30. Dezember 2012

let’s putz

Vielleicht ist das mit dem Internet so, wie mit der Festplatte am Heimcomputer. Vielleicht wird das Internet auch deshalb immer langsamer, weil so viele verwaiste Fragmente übrig sind.

Und bevor wir das Internet platt machen, neu aufsetzen, wie das Windows auf unserem verfetteten Rechner können wir doch als erste Eskalationsstufe mal versuchen nicht mehr Benötigtes zu entfernen.

Aufgefallen ist mir das vor allem, und das gebe ich gerne zu, als ich mir verschiedene Erotik-Blogs im Netz betrachtet habe. Zwei bis Zwanzig überwiegend pornographische Posts, denen man anmerkt, dass sie aus einer ego- /mono- sexualisierten Lebensphase, daraus resultierend einem gewissen hormonellen Überdruck geschuldet, erstellt wurden.  Da möchte ich mir die Literaten (sind –innen überhaupt dabei ?)  dahinter gar nicht vorstellen. Das aber nur am Rande.

Im ersten Schritt habe ich mir überlegt,  Textbausteine anzulegen die Ihr natürlich gerne auch verwenden dürft mit folgendem Inhalt:

  • machst Du da noch weiter oder kann das weg ?
  • fertig ? löscht Du selbst oder sollen wir das machen ?
  • lebst Du noch ? Sollen wir jemanden Benachrichtigen ?

die könnt Ihr, falls ihr auf so ein verwaistes Blog stoßt in die Kommentare einfügen.

Montag, 24. Dezember 2012

Heiligabend

...und ja, für die ganzen Besserwisser Lalas:

Weihnachten ist erst morgen,

Heilig Abend ist heute... bla ... bla ... bla

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Freitag, 21. Dezember 2012

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Gottseidank

Dieses Zusammenzucken wenn sie anruft. Immer dieses hoffentlich ist nichts schlimmes passiert, hoffentlich ist nichts passiert. Dieser übertriebene Gedanke alles von ihr fern halten zu können. Nicht realisieren, dass man es nicht kann, dass ich es nicht kann. Die Frage ob es notwendig ist.

In vielen Fällen dann auch die Erleichterung. War nichts schlimmes, war trivial.

Nicht als religiöses Bekenntnis sondern weil wir es als Spruch als Phrase gelernt haben: Gottseidank

Dienstag, 27. November 2012

4 Way Street

Im nachhinein wundere ich mich, wie ich das überleben konnte.
Oder konnte ich es nur deshalb überleben ?

Crosby, Stills, Nash & Young – 4 Way Street

Ultrabrutal gut. Richtig, Clockwork Orange Sprache war angesagt. Gnadenlos. 
4 Way Street auf der guten BASF CrMo II C90.
50 PS Golf, Golf nicht nummeriert, war das erste Modell. Marsrot.
Blaupunkt Coburg, das Autoradio. Mit Autoreverse.
20 Watt Booster, Equalizer von Elite, aus dem Kaufhof in Cannstatt.
Aber immerhin: Orbid Sound Boxen auf der Hutablage   u n d   Türlautsprecher – was gscheids, auch von Blaupunkt.

1984. April 1984. Noch vier Monate Bund vor und schon 11 hinter mir. Orientierungslos, planlos, verzweifelt. Hatte mich die letzten anderthalb Schuljahre erstaunlicher weise doch noch ganz wohl gefühlt. War angenommen, hatte Spaß. Dann der Bund, die Bundeswehr, so schrecklich, dass ich mich nach fast 30 Jahren noch immer traumatisiert fühle.

Ungeküsst. Zuhause keine Freunde, die Klassenkameraden Zivi oder Bund, zwei studieren.  Aber richtig, vor allem: ungeküsst. Eine fast zwanzigjährige männliche Jungfrau. Sonntag abends um zehn musste man in der Kaserne sein. Günzburg. Abendessen, mit den Eltern und den Schwestern. Die gewaschene Wäsche liegt bereit. Mutter im Dienst des Verteidigungsministeriums. Ich will nicht los. Ich will wirklich nicht da hin. Derbe, schwachsinnige Alkoholiker die Vorgesetzten.

Ich muss. Muss los jetzt. Die Wäsche, der Kasten Hofbräu in den Kofferraum.  Tschüss.

Die Cassette gedrückt. 4 Way Street – Crosby, Stills, Nash and Young – live.  Bin Musikkonsument, nicht musikalischer Feinschmecker, ich mag das unperfekte von live aufnahmen. Mir ist die Stimmung lieber als technische Perfektion. Ein Plop aus dem Verstärker, ein falscher Ansatz, möglichst keine Overdubts.

Das Album ist choreografiert für meine Fahrt zum Bund. Judy Blue Eyes, ne knappe halbe Minute. Reicht nicht mal bis zur Kreuzung Seeblickweg. “We like to introduce our friend Neal Young” die Ansage danach. Akustik Gitarre, Folk. 4 Man am singen und guitarren. Langsam fast schon depressiv. Macht nix, dass der Titel On my Way Home heisst. Weiss ich nicht, hör immer nur das can you feel it now raushören. “Teach your children”  - friedensbewegt, gewoodstockt gibt mir einen Stich. Immer. Vor allem auf dem Weg in die Kaserne. Wilhelma. Bin bald auf der B10.  “Triad” Crosby singts alleine. Das Lied ist schon damals fünfzehn Jahre alt. Depression pur. Die paar Selbstmorde, von denen ich während meiner olivgrünen Zeit erfahren habe gehen mir durch den Kopf. Und war jeder Frontalzusammenstoß tatsächlich nur Unfall. Durch den Schwanentunnel.

Die vielen Blitzer an der B10 bis Plochingen haben wir nicht der grünen Landesregierung zu verdanken, die gibt’s schon lange,  damals allerdings noch nicht. Hundert sind erlaubt. Damals noch. “The lee shore” nochmal gezupftes, Chorgesang. Bin nur froh, dass wir nicht wie die Schweizer die Waffe mit nach Hause bekommen. Plochingen raus, weiter war die 10 damals nicht vierspurig ausgebaut.  An den Kesseln der Waldhornbrauerei vorbei – war mal.  

This is a song from Matt Diddly – Chicago, nur das Piano, einfingerig bedient (monophon für die Experten).  Friedensbewegt, die Zeiten. Menschenketten, Doppelbeschluss, Sitzblockaden und immer noch am überlegen ob man verweigert. Dazu das Requiem für die in Chicago  getöteten Studenten hören. Schizophren.  Am Ortseingang Reichenbach steht auf der rechten Seite schon seit Monaten der alte runde Renault Alpine A110 in metallicblau. Mittelmotor, untenliegende Nockenwelle, Zweisitzer, Rally Monte Carlo. In Ermangelung eines besseren bekomme ich da eine Erektion.

Durch jedes verdammte Kaff geht es jetzt, die vier Herren sind noch ruhig dabei. Ebersbach, Uhingen, Faurndau, Göppingen und jedes mal mindestens 4 Ampeln. Keine Fußgänger unterwegs aber rote Ampeln, langsam steigere ich mich rein, langsam wird’s…  Wann zündet man endlich in Eislingen die Neutronenbombe ? Macht eine Autobahn aus dem Flecken ich hasse es. An der Kaliko ist Licht. Immer. Damals. Donzdorf. “Don’t let it bring you down” ihr habt gut reden.

Langsam scheinen die Röhrern im Verstärker der Vier auf Betriebstemperatur zu kommen, gleich kommt auch der Autoreverse Schnitt der Cassette. Die Gitarren werden elektrisch. Ab Süssen ist die Strecke elektrifiziert – sozusagen. Pre-Road downs, Long time gone, das Schlagzeug scheppert. Wie lange steht man, wie oft muss man stoppen durch Kuchen. Und keinen Bock auf die Bundeswehr Scheiße. Richtig, long time gone. 

“This is realy a long song and we are doing it real slow”, Verdammt, nicht slow, jetzt geht’s ab, der Golf hat fufzich PS, vier Gänge und einen sehr sehr labilen Menschen am Steuer, die Geschwindigkeit wandert ins Illegale. Southern Man. Siebzig, mindestens zwischen den Ampeln durch Geislingen durch. Rechts die WMF. Schon damals faszinierend, das Treppenhaus des Verwaltungsgebäudes, damals rätselhaft der Begriff Fischhalle – wo hat’s hier Fisch, wo ist das Meer. Southern Man better keep your head… southern change comes at last… swear by god and gona put him down…

Fast ne Viertelstunde, dieser Southern Man. Ich hör die Reifen nicht quitschen, ob der Motor jault kann ich nur vermuten, Sonntag ist’s, Neune rum. Die Equalizer/Booster Kombination ist mehr als handwarm. Albaufstieg. Wundere mich noch immer, dass ich nicht eines der Kreuze am Strassenrand wurde. Amstetten. Heidelberger Druckmaschinen, rechter Hand hinter den Gleisen, hinterm Bahnhof. Auch bei Nacht wie auf der Modelleisenbahn.

Ohio, irgend etwas klagen die Jungs von der Cassette an. Folkrock. Die Schublade. Lonsee. Die Tachonadel jetzt nur noch zwischen 1:00 und 3:00 Uhr – Ja, die Straßen hier auf der Alb vertragen einen hundertdreißiger Schnitt.

Weiter machen, Carry On. Nochmal eine Viertelstunde Musik. Treibender Rhythmus, nacheinander dürfen die E-Gitarren, führen. Dürfen sich Duelle liefern, dürfen versuchen die Führung an sich zu reissen, schön mit A/B Stereo. Vorne links aus dem Türlautsprecher wird der Ton angegeben. In den höchsten Tönen wird die Gitarre gequält, drei Takte angespielt, die Band beantwortet es von rechts.  Die Käffer fliegen vorbei. Jetzt ist niemand mehr auf der Straße. Jetzt sollte besser niemand mehr durchs Kaff laufen, der nicht bei den Todesanzeigen in der Zeitung stehen will.

Good bless everybody. Good night ! kurz die Absage an das Publikum, nach dieser grandiosen Symphonie.  Gott, den es geben muss – wer hätte diese Musiker sonst anleiten sollen -  hatte heute bestimmt wieder alle Hände voll nur mit mir zu tun.

Kurz vor der Kaserne, Find the Cost of Freedom – “This is wooden music again, so you better keep cool”, Folk geklimper, fehlt nur noch die liebe Johanna Baez und ein Blumenkränzchen im Haar.

Sonntag, 25. November 2012

alt

“Alt, wenn Du heute mehr für e i n e Erektion ausgeben musst, als früher für einen ganzen Monat Kondome”

Samstag, 24. November 2012

unterste Schublade

und zur Feier des Tages gleich mal ein Klospruch ablassen:

Gangbang ist auch nur Gruppensex

Schluss vom Schluss

Habe ich mir heute überlegt. Ich mache Schluss vom Schluss. Sprich ich wie sagt man so schön “erfinde mich neu” und neu heißt auf keinen Fall besser, eher das Gegenteil wird der Fall sein.

Im Schutze einer leicht höheren Anonymität als in meinem neuen Blog werde ich in Zukunft weitermachen, auch wenn die Gefahr besteht, dass es sich dabei nur um postpubertären oder präsenilen Mist handelt. Schau mer mal.

Somit ab heute Cheatpatrols Senf 2.0