Mittwoch, 29. Januar 2014

so far so good

…um sich dann versonnen zurückzulehnen, der Kollege am Schreibtisch schräg gegenüber, um dann ganz versonnen aber plakativ, plötzlich den linken Hemdärmel bis zu den Oberarmen hoch zu schieben.
…versuche es zu übersehen, blicke starr auf meinen Monitor, er lässt den Ärmel oben, prahlt still mit zwei tiefen Kratzwunden an der entblößten Stelle. Irgendwann muss ich wieder auf sehen. Es muss aus ihm raus, auch wenn ich nicht frage.
…den gefallen ihn zu fragen, was er da hat tue ich ihm nicht, gleich platzt er, dreht nochmal den Oberkörper ein wenig. Lieber beiß‘ ich mir die Zunge ab, weiß aber auch, dass ich der Nummer wenn nicht jetzt, dann später nicht entgehen werde.
…“ich bin ja gestern spät aus dem Büro gekommen, und früh ins Bett gegangen, wie du dir vorstellen kannst“, bricht es aus ihm raus.
…“und heute morgen um halb drei bin ich wach geworden weil meine Lady..“, Flucht, ich will flüchten, weiß ganz genau was jetzt kommen wird, will es einfach nicht hören.
…“…und wenn man schon mal wach war, die Gelegenheit da war“, Bilder aus dem Kopf ich kotz gleich quer über den Tisch, versuchen ihn zu unterbrechen aber das angebliche Erfolgserlebnis beflügelt ihn noch zu einem „…manchmal muss man sich halt zwingen“
…werde mir einen Krisenseelsorger besorgen und hoffen 2019 eine alptraumfreie Nacht schlafen zu können